Geschichte der Osteopathie
Im Jahre 1874 begründete der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) das Konzept der Osteopathie. Er war der Meinung, dass viele Medikamente und viele, oft unnötige Operationen nicht selten nur ein Ersatz für zu geringe Kenntnisse der Zusammenhänge menschlichen Lebens waren.
Dr. Still hielt es für sinnvoller, anhand gründlicher Kenntnisse von Anatomie, Physiologie und deren Zusammenhängen, mit dem Patienten zu arbeiten. Durch Verbessern der Durchblutung, gezieltes Lösen von Spannungen und Verklebungen soll die Wirkung der Selbstregulation wiederhergestellt werden.
Da sich körperliche Beschwerden insbesondere an der Haltung und Statik (Knochen) bemerkbar machen, nannte er sein Konzept Osteopathie (Osteon = Stützgewebe/Knochen, Pathos = Leiden).
Durch den Erfolg seiner Methode kam es im Jahre 1894 zur Gründung der ersten Hochschule für Osteopathie in Kirksville, im US-Bundesstaat Missouri, welche im erweiterten Rahmen noch heute besteht. Dr. Wiliam Garner Sutherland, ein Student von Dr. Still, entwickelte 1899 die Schädel-Osteopathie. Er entdeckte in Selbst- und Patientenversuchen, dass die Schädelnähte und inneren Schädelmembrane feine Bewegungen ausführen können.
Ein weiterer ehemaliger Student von Dr. Still, John Martin Littlejohn, gründete 1913 die British School of Osteopathy in London. Von dort aus verbreitete sich die Osteopathie über Frankreich und den Benelux-Ländern in den 50er Jahren, bis sie Ende der 80 Jahre des letzten Jahrhunderts auch Deutschland erreichte.